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Die Köhlersche Beleuchtung

Die Köhlersche Beleuchtung wurde nach Prof. August Köhler benannt (Zeitschrift für wissenschaftliche Mikroskopie, Band X, Seite 433-440 (1893)).

Sie wird in der Mikroskopie eingesetzt, um ein Präparat gleichmäßig, hell und nur in der benötigten Fläche auszuleuchten, damit es nicht unnötiger starke Belichtung ausgesetzt wird. Außerdem sollen beim Köhlern störende Lichtreflexe (z.B. von den Tubusinnenwänden) weitesgehend beseitigt werden. Vor allen in der Mikrofotografie werden richtig ausgeleuchtete Präparate benötigt, um gute Bilder zu erhalten.

Um die Köhlersche Beleuchtung durchführen zu können, benötigt man am Mikroskop eine Mikroskopierlampe mit Kollektor und Irisblende (Leuchtfeldblende) und einen zentrierbaren und in der Höhe verstellbaren Kondensor.

Köhlern:

1.)
Falls die Mikroskopierlampe nicht vom Hersteller vorzentriert worden ist, muß diese erst zentriert werden.
(siehe auch Nachtigall W.(1994): Mikroskopieren. Geräte.Objekte.Praxis. BLV Verlagsgesellschaft mbH, München und Gerlach D. (1985): Das Lichtmikroskop. Georg Thieme Verlag, Stuttgart):


a.)
Von einer getrennten und zentrierbaren Mikroskopierlampe richtet man den Lichtstrahl auf eine weiße Wand. Nun werden die Zentrierschrauben so lange verstellt, bis der Lichtfleck an der Wand beim Drehen der Lampenfassung an einer Stelle bleibt. Die Mikroskopierlampe nun in einer Entfernung von 10 bis 20 cm so auf den Planspiegel des Mikroskops ausrichten, daß ein genau in der Mitte liegender Lichtfleck im Präparat abgebildet wird. Nun wird die Lampenlinse eingestellt. Dazu verstellt man die Linse so lange, bis die Glühwendel scharf auf der geschlossenen Aperturblende am Kondensor abgebildet wird. Das Bild der Glühwendel muß die Blendenfläche voll ausfüllen. Falls das nicht der Fall ist, muß die Entfernung von der Lampe zum Planspiegel verändert und die Linse neu eingestellt werden.

b.)
Bei im Fuß des Mikroskops eingebauter und nicht vorzentrierter Mikroskopierlampe wird auf die Leuchtfeldblende oder Lichtaustrittsöffnung ein Stück Papier gelegt und mit Hilfe von den Zentierschrauben der Lichtfleck in die Mitte gebracht. Falls die Mikroskopierlampe einen Spiegel besitzt (Halogenlampe), müssen sich das Spiegelbild und das Bild von der Glühlwendel genau gegenüber liegen.

2.)
Kondensor bis zum Anschlag nach oben stellen.

3.)
Bei Mikroskopen mit Planspiegel ein Okular aus den Tubus nehmen, in den Tubus schauen und den Spiegel so einstellen, daß die hintere Linse des Objektivs gleichmäßig ausgeleuchtet wird. Okular wieder in den Tubus setzen.

4.)
Köhlern, Bild 1Nun wird ein Präparat (z.B. Kieselalgen) genommen und mit dem 10x oder 16x Objektiv auf das Objekt so gut wie möglich scharfgestellt ohne Rücksicht auf Beleuchtung und Kontrast.

5.)
Köhlern, Bild 2Die Leuchtfeldblende wird soweit wie möglich geschlossen.

Die Aperturblende am Kondensor (Kondensorblende) wird nun soweit geöffnet, dass der Lichtkreis in der Mitte der Leuchtfeldblende hell in der Präparatebene abgebildet wird und das Objekt, auf welches vorher so gut wie möglich scharf gestellt wurde, immer noch gut und scharf zu erkennen ist. Dabei sollte der Hintergrund dunkel bleiben.

Falls kein Lichtkreis zu erkennen ist, die Leuchtfeldblende soweit öffnen bis ein Teil des Lichtkreises im Sehfeld sichtbar wird und dann mit Hilfe der seitlich am Kondensor vorhandenen Zentrierschrauben den Lichtkreis ganz in das Sehfeld verschieben. Eventuell dabei die Leuchtfeldblende weiter schließen, bis der ganze Lichtkreis im Sehfeld abgebildet wird.

6.)
Köhlern, Bild 3Den Kondensor in der Höhe langsam und vorsichtig nach unten verstellen, bis die Ränder der Leuchtfeldblende (des Lichtkreises) so scharf wie möglich abgebildet werden.

Der scharfgestellte Lichtkreis wird nun mit Hilfe der seitlich am Kondensor vorhandenen Zentrierschrauben genau in die Mitte des Sehfeldes gebracht.

7.)
Köhlern, Bild 4Die Leuchtfeldblende wird jetzt so weit aufgemacht, daß die Ränder noch sehr gut im Sehfeld zu sehen sind. Jetzt werden die Ränder nochmals durch hoch- und runterdrehen des Kondensors scharfgestellt (Punkt 5.) und der Lichtkreis wird, falls nötigt, auch nochmal zentriert (Punkt 6.).

8.)
Die Leuchtfeldblende so weit aufmachen, daß ihre Ränder gerade nicht mehr im Sehfeld zu erkennen sind.

9.)
Köhlern, Bild 5Die Aperturblende soweit schließen, daß beim Herausnehmen des Okulars aus den Tubus die hintere Linse des Objektivs zu 2/3 bis 3/4 ausgeleuchtet ist. Bei weiteren Abblenden der Aperaturblende wird das Auflösungsvermögen schlechter.



Zur Regulierung der Helligkeit nicht die Aperturblende nehmen, sondern immer die Lampenspannung heruntersetzen oder Grau- oder Neutralfilter in den Filterhalter oder auf die Leuchtfeldblende legen.

Für die Mikrofotografie wird beim Fotografieren wegen der Farbtemperatur des Lichts die Lampenspannung kurzfristig auf 6V gestellt. Bei jedem Objektivwechsel sollten die Leuchtfeldblende und die Aperturblende überprüft und gegebenfalls wieder richtig eingestellt werden.
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Diese Seite wurde erstellt am 08.03.2000, letzte Änderung am 15.05.2016.
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